Der SV Sumiswald kommt im ersten Spiel nach der Winterpause nicht über ein 2:2 hinaus. Was lange Zeit nach einem sicher geglaubten Sieg ausschaute, mutierte in den letzten Minuten zu einem letztendlich glückhaften Punktgewinn.
Fünf Monate vergehen jeweils ohne wettkampfmässigen Fussball. Zeit, die es zu nutzen gilt. Am besten besser als die Konkurrenz, damit die Lücke zu den Spitzenmannschaften geschlossen und jene zu den schlechter klassierten Teams vergrössert werden kann. Die Partie gegen den physisch starken Gegner FC Herzogenbuchsee sollte aufzeigen, ob die Hausaufgaben über diese lange Pause erledigt wurden. Der Start in die Partie war durchaus vielversprechend. Bereits nach wenigen Minuten tauchte Nino Aeschlimann nach einer schönen Ballstafette alleine vor dem gegnerischen Tor auf, wurde jedoch aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition zurückgepfiffen. Der SVS bekundete in der ersten Halbzeit vor allem mit der Grösse des Fussballfeldes Mühe. Während Buchsi das Spiel clever in die Breite zog, war der SVS gegen den Ball viel zu weit vom Gegner weg. Zudem waren die eigenen Ballbesitzphasen zu kurz, zu überhastet und viel zu schnell kam das Fehlzuspiel im Spielaufbau. Erst nach dem Führungstor von Herzogenbuchsee nach rund einer halben Stunde sollte der SVS aus seiner Osternarkose erwachen. Der Treffer des Heimteams hatte es in sich. Mittelfeldmann Christoph Hofer fasste sich aus rund 25 Metern ein Herz und traf den Ball so perfekt, dass Ramon Ruch im Sumiswalder Tor nicht den Hauch einer Abwehrchance hatte. SVS-Trainer Erwin Aeschlimann war sichtlich angefressen ob dem Spielverlauf, versuchte mit der Einwechslung Arian Gashis seine Mannen aufzuwecken. Dies gelang. Zweikämpfe wurden in der ruppig geführten Partie fortan gewonnen, Buchsi wusste sich jeweils nur mit unfairen Mitteln zu helfen. Stefan Kämpfer raffte sich nach einem Foulspiel an der Strafraumgrenze nochmals auf und wurde abermals gefoult, diesmal allerdings im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwertete der eingewechselte Gashi lässig zum mittlerweile verdienten Ausgleichstreffer.
Wenn Fahrlässigkeit (fast) bestraft wird
Sumiswald riss das Momentum noch vor der Pause an sich und konnte dieses bis tief in die 2. Halbzeit konservieren. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff konnte Nino Aeschlimann nach feinem Zuspiel relativ frei abschliessen. Der Winkel war jedoch nicht optimal, der Ball flog knapp am rechten Pfosten vorbei. Der FCH schien nun etwas verunsichert, Sumiswald dagegen wurde immer stärker. Der schönste Angriff des Tages endete nach rund einer Stunde mit einer Parade des FCH-Hüters. Über die rechte Seite wurde Martin Siegenthaler angespielt, dieser hatte das Auge auf den freistehenden Lorenz Lüthi, welcher jedoch am stark reagierenden Torwart scheiterte. Auf der anderen Seite hatte Buchsi eine ähnlich gute Gelegenheit. Ein schnell vorgetragener Angriff endete dort mit einem Schuss deutlich über das Tor. Nach 70 Minuten war die Führung Sumiswalds dann doch Tatsache. Arian Gashi hebelte mit einer Körpertäuschung an der Strafraumgrenze die gesamte Abwehr aus und versenkte das Leder ähnlich wie beim Penaltytor in Halbzeit eins mit einem sehr präzisen Flachschuss. Nur zwei Zeigerumdrehungen später muss die Partie eigentlich entschieden sein. Der Schiedsrichter zeigt zum zweiten Mal auf den Elfmeterpunkt. Diesmal schnappte sich Adrian Nyffenegger den Ball, scheiterte jedoch mit einem mässig getretenen Schuss am Goalie. Mit dieser Aktion schien das Momentum wieder zu kippen. Der FCH, welcher sich nach dem Elfmeterpfiff wohl schon aufgegeben hatte, schöpfte neue Hoffnung. Sumiswald seinerseits spielte nun wie zu Beginn der Partie unkonzentriert und unorganisiert. Dem Ausgleichstreffer rund zehn Minuten vor Abpfiff ging ein missratener Klärungsversuch voraus. Nun war es Buchsi, welches auf das Siegtor drückte. Ramon Ruch sei Dank, gelang dem Heimteam kein Treffer mehr. Er konnte sich in der Schlussphase gleich mehrere Male auszeichnen. Etwas überpünktlich pfiff der Schiedsrichter nach 91 Minuten ab, ohne die vielen Unterbrüche nachspielen zu lassen. So trennten sich die beiden Teams aus der unteren Tabellenregion mit einem leistungsgerechten Unentschieden.
FC Bern zu Gast
Der SVS zeigte in dieser ersten Partie zwei Gesichter. Das «schlechte» Gesicht soll bis zum nächsten Spiel eliminiert werden. Dieses findet nächsten Samstag um 17 Uhr auf der Weiersmatt statt. Gegner ist die zweite Mannschaft des FC Bern. Bereits um 15 Uhr eröffnet unsere zweite Mannschaft gegen den SC Ersigen den ersten «Supersaturday» 2024. Gemäss jetzigem Wetterbericht stehen Bier und Bratwurst nichts im Wege, es erwarten uns sommerliche Temperaturen. Hopp SVS!