Der SV Sumiswald findet auf Kunstrasen weiter nicht zurecht. Nach Bern, Langenthal und Makedonija verpasst man gegen den SC Burgdorf auch im vierten «Plastik»-spiel der Saison einen Sieg. Nach einer desaströsen ersten Halbzeit bäumte sich der SVS in der zweiten Halbzeit zwar auf, kurzzeitige Hoffnungsschimmer auf einen Punktgewinn wurden jedoch jäh im Kein erstickt.
Dass der Sportverein Sumiswald gegen den Sportclub Burgdorf als Favorit ins Spiel geht, wenn die beiden Fanionteams aufeinandertreffen, das hat es so wohl noch nie gegeben. Das kleine Sumiswald gegen das grosse Burgdorf trifft es schon eher. Dennoch könnten die Vorzeichen klarer nicht sein. Sumiswald im gesicherten Tabellenmittelfeld, Burgdorf in akuten Abstiegssorgen. Doch die Einstellung und die Tagesform spielt gerade im Breitenfussball eine tragende Rolle. Beide Komponenten sollten beim SVS an diesem Tag nicht ausreichen, um gegen den SCB zu bestehen. Nach einer Viertelstunde war das Heimteam bereits um zwei Längen voraus. Zweimal verlor der SVS tief in der gegnerischen Hälfte den Ball, zweimal konterte Burgdorf die Gäste eiskalt aus. Auch nach dem frühen Schock fand Sumiswald nur sehr spärlich in die Partie. Extrem viele Ungenauigkeiten schlichen sich ins Spiel der Gäste ein. Burgdorf, dass definitiv nicht wie ein Abstiegskandidat spielte, drückte in der Schlussphase der ersten Halbzeit gar auf den dritten Treffer. Letztlich rettete sich Sumiswald gerade noch in die Kabinen und war mit dem 2:0 noch gut bedient.
Hektische Schlussphase
Was eine Halbzeitpause mit einem für beide Teams überraschenden Spielstand in den Köpfen auslösen kann, wurde in diesem Spiel beispielhaft aufgezeigt. Während der SVS wachgerüttelt wurde und mit einer jetzt-erst-recht-Mentalität in die zweite Halbzeit ging, schlich sich beim Heimteam der Modus Verwalten in die Köpfe. Der SVS kam sofort besser in die Partie, Burgdorf befreite sich fortan mit langen Bällen. Zu hadern hatten die Gäste auch mit dem Schiedsrichter, welcher gleich mehrere vermeintliche Abseitsentscheidungen zu Ungunsten der Sumiswalder entschied. Die klarste Möglichkeit wurde dabei Josia Berger zunichte gemacht, dessen Ball landete mit dem Abseitspfiff im Tor. So lief die Zeit den Gästen davon, Trainer Erwin Aeschlimann stellte nochmals um und versuchte nun mit der Brechstange das Ruder umzureissen. In der 77. Minute fiel der Anschlusstreffer tatsächlich. Stefan Kämpfer konnte einen Eckball mit dem Kopf auf den zweiten Pfosten verlängern, wo Konrad Schlüchter goldrichtig stand und zum 1:2 verkürzen konnte. Noch war genügend Zeit, um das Spiel zu drehen. Nur wenige Minuten später bot sich eine gute Ausgleichschance. Nino Aeschlimann scheiterte mit seinem Abschluss knapp. Mit einem weiteren Konter machte Burgdorf schliesslich den Deckel drauf. Eine gut getimte Flanke aus dem Halbfeld fand den einzigen Mitspieler im Strafraum, der mit einem perfekten Kopfball auf 3 zu 1 erhöhte. Das Spiel schien nun definitiv entschieden, als Stefan Kämpfer bereits tief in der Nachspielzeit dem Torhüter den Ball abluchsen und noch einmal verkürzen konnte. Der Schiedsrichter zeigte an, noch zwei Minuten verblieben zu spielen. Doch auch dieser letzte Hoffnungsschimmer wurde abrupt zunichte gemacht, ein fataler Fehlpass im Spielaufbau führte wenige Sekunden nach dem Anschlusstreffer zum 4:2 Schlussresultat. Sumiswald und Kunstrasen, daraus scheint in dieser Saison keine Liebesgeschichte mehr zu werden.
Heimspiel gegen Langenthal
Weiter geht’s mit dem nächsten Heimspiel am Samstag, 20. April gegen den FC Langenthal. Anpfiff ist um 17 Uhr. Unmittelbar davor trifft die zweite Mannschaft auf Shqiponja Langenthal.